Simultandolmetschen ist die häufigste Art des Dolmetschens und die typische Dolmetschtechnik für internationale Konferenzen.

Die Dolmetscher übersetzen das gesprochene Wort mit nur minimaler Verzögerung in eine oder beliebig viele Sprachen. Da diese Tätigkeit von den Dolmetschern höchste Konzentration verlangt, arbeiten sie je nach Dauer der Veranstaltung in Zweier- oder Dreier-Teams pro Sprache und wechseln sich in der Regel alle 30 Minuten ab.

Die Konferenzdolmetscher hören den jeweiligen Redner über Kopfhörer und dolmetschen in ein Mikrofon. Damit die Zuhörer im Saal der Verdolmetschung folgen können, gibt es Empfangsgeräte, mit denen sie den gewünschten Sprachkanal einstellen.

Beim Simultandolmetschen arbeiten die Dolmetscher in schallgedämmten Kabinen, die in großen Konferenz- oder Messezentren oft schon fest eingebaut sind.
Ist das nicht der Fall, können die Veranstalter transportable Kabinen und die entsprechende Tontechnik für die Veranstaltung anmieten.

Wenn sich in einem Veranstaltungsraum aus Platzgründen keine Kabinen aufbauen lassen oder wenn nacheinander in verschiedenen Räumen gedolmetscht werden soll (z.B. bei einem Werksrundgang, einer Labor- oder Baustellenbesichtigung), kann man auf eine Führungsanlage zurückgreifen, die aus einem Funkmikrofon für den Dolmetscher sowie Empfängern und Kopfhörern für die Zuhörer besteht. Da der Dolmetscher dabei akustisch nicht abgeschirmt ist, sollte die Führungsanlage nur den oben beschriebenen Beispielsituationen vorbehalten bleiben.

Eine gewisse Sonderform des Simultandolmetschens ist das Flüsterdolmetschen. Der Dolmetscher sitzt dabei in der Regel hinter seinen Zuhörern und flüstert ihnen seine Verdolmetschung ins Ohr. Das Flüsterdolmetschen stellt allerdings für alle Beteiligten eine erhebliche Belastung dar und ist damit nur für kürzere Veranstaltungen und für höchstens zwei Zuhörer geeignet.

Die Vorteile des Simultandolmetschens liegen auf der Hand. Durch die Übersetzung geht keine Veranstaltungszeit verloren und der Dolmetscher kann die Emotionalität, den Tonfall und Duktus der Vortragenden unmittelbar abbilden.

Beim Konsekutivdolmetschen wird das gesprochene Wort zeitversetzt in die andere Sprache übertragen. Der Dolmetscher hört dem Redner zu und hält mit einer speziellen Notizentechnik stichwortartig das Gesagte fest. Wenn der Redner seinen Beitrag beendet hat, überträgt der Konsekutivdolmetscher auf der Grundlage seiner Notizen den jeweiligen Abschnitt in die Zielsprache. Als Veranstalter sollten Sie dabei beachten, dass sich die Gesamtredezeit beim Konsekutivdolmetschen praktisch verdoppelt. Dieser Dolmetschmodus eignet sich daher für kurze Ansprachen zu festlichen Anlässen (z.B. Tischreden, Preisverleihungen oder Ausstellungseröffnungen) oder für Verhandlungsgespräche am Konferenztisch.

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